Alma & Lovis in „Die Wirtschaft“

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„Die Wirtschaft“ – das Wirtschaftsmagazin von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, Ausgabe März 2020

Titelthema:
Sozial denken, wirtschaftlich handeln | Social Entrepeneurship

Wirtschaftlich handeln und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen muss für Unternehmen kein Widerspruch sein. Sogenannte „Social Entrepreneurs“ machen es erfolgreich vor, auch in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Wenn von „Social Entrepreneurship“ die Rede ist, sind Unternehmen gemeint, bei denen Gewinn nicht die einzige Maxime ist, sondern die auch Mensch und Umwelt im Blick haben.


Solide wirtschaften, ohne Mensch und Natur auszubeuten

Auch Annette Hoffman und Elke Schilling waren mit ihrem früheren Berufsweg unzufrieden. Die Modedesignerin und die Bekleidungstechnik-Ingenieurin waren viele Jahre in der konventionellen Modebranche beschäftigt. Bis ihnen jeweils klar wurde: „So wollten wir nicht mehr weiterarbeiten!“ 2011 lernten sie sich kennen, bereits bei der zweiten Begegnung war die Idee geboren: „Wir stellen selbst Damenoberbekleidung her und vertreiben sie – schick und ökologisch“, erzählt Hoffman. Sie gründeten in Bonn die Alma & Lovis GmbH.

Bereits bei ihrem ersten Besuch einer Messe für nachhaltige Mode in Berlin konnten sie mit ihrem neuen Label auf sich aufmerksam machen und erste Kunden gewinnen. Zum Beispiel kiss the inuit mit Läden in Köln und Bonn oder Fashion for Friends aus dem Allgäu.

Inzwischen finden sich auch in ersten herkömmlichen Modegeschäften die nachhaltigen Produkte von Alma & Lovis. „Unser Antrieb: Wir wollen beweisen, dass man solide wirtschaften kann, ohne Menschen und Natur auszubeuten“, sagt Schilling. Produzieren lassen die beiden ausschließlich in Europa und Peru (Alpaca) in zertifizierten Betrieben, sie zahlen faire Löhne, achten auf die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, auf die Haltung der Tiere bei den Landwirten, von denen sie Wolle oder Leder beziehen, und darauf, dass etwa Baumwolle ausschließlich aus kontrolliert ökologischem Anbau kommt.

Als eines der ersten Modelabels in Deutschland hat sich Alma & Lovis dazu mit dem „Grünen Knopf“ zertifizieren lassen, dem ersten staatlichen Siegel für nachhaltige Mode. Geprüft werden dabei übrigens auch die Arbeitsbedingungen im Inland, also in der kleinen Zentrale in Bonn, wo außer den beiden Unternehmerinnen fünf fest Angestellte sowie immer wieder Studierende und Minijobber an Kreation, Vertrieb und Marketing mitwirken sowie für die Büroarbeit sorgen. „Die Beschäftigten wurden befragt, außerdem mussten wir die Arbeitsverträge vorlegen“, erzählt Hoffman.

Demnächst geht das Unternehmen sogar noch einen Schritt weiter: „Wir wollen für 2020 erstmals eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen“, sagt Schilling. Die „Gemeinwohl-Ökonomie“ versteht sich als konkret umsetzbare Alternative für Unternehmen verschiedener Größen und Rechtsformen. Auf der Homepage des Vereins International Federation for the Economy for the Common Good e.V. heißt es: „Der Zweck des Wirtschaftens und die Bewertung von Unternehmenserfolg werden anhand gemeinwohl-orientierter Werte definiert.“ Grundlagen seien unter anderem die Ethik der Achtung vor der Natur und der Schutz der Erde. „Wir sind von der Idee dahinter überzeugt und finden, dass alle Unternehmen viel stärker als bisher Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und dass auch die Beschäftigten viel mehr in strategische Entscheidungen einbezogen werden sollten“, begründet Hoffman diesen Schritt, „deshalb gehen auch wir diesen Schritt.“ Ende Januar wurde übrigens bekannt, dass Alma & Lovis für den diesjährigen CSR-Preis der Bundesregierung nominiert wurde – als eines von 25 Unternehmen in fünf Kategorien. „Die Unternehmen zeigen, dass sie sich in besonderem Maße für eine sozial, ökonomisch und ökologisch verträgliche Arbeitsweise engagieren“, hieß es in einer Pressemitteilung. Verliehen wird der Preis im Juni in Berlin.

Soziale und ökologische Verantwortung gehören ins Kerngeschäft eines Unternehmens

Folgt man den Überlegungen von Prof. Dr. Stephan Hankammer, kann man Annette Hoffman und Elke Schilling als „Social Entrepreneurs“ bezeichnen. Wobei dem Juniorprofessor für Nachhaltige Unternehmensführung und Entrepreneurship an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter das Wörtchen „Social“ an dieser Stelle weniger gut gefällt, er spricht lieber von „Sustainable Entrepreneurship“, also nachhaltigem Unternehmertum. „Eine klare, einfache Definition gibt es leider nicht“, bedauert der Wissenschaftler – und wagt eine Annäherung: „Ich spreche von sozialem oder nachhaltigem Unternehmertum, wenn ein Unternehmen wichtige Aspekte sozialer und ökologischer Verantwortung systematisch in seinem Kerngeschäft verankert, wenn es eine entsprechende gesellschaftliche Mission hat und sein Handeln so konsequent wie möglich daran ausrichtet.“

 

Die gesamte Ausgabe zum Download:

IHK_Die_Wirtschaft_Maerz_2020

 

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